

Bereits im 14. Jahrhundert wird urkundlich eine „Kirche der heiligen Apostel Petrus und Paulus zu Götzens“ erwähnt, die von der Urpfarre Axams betreut wurde. Mit einigen Änderungen hat sie sich bis heute als Theresienkirche 200 Meter westlich von hier erhalten.
In ihrer unmittelbaren Nähe wurde im 16.Jahrhundert ein größeres Gotteshaus im spätgotischen Stil errichtet, das im Laufe des 18. Jahrhunderts baufällig und zu klein wurde. Denn die Bevölkerung war auf 450 Einwohner angewachsen und der Glaube blühte durch die Volksmission der Innsbrucker Jesuitenpatres auf. Die 1733 gegründete Franz-Xaver-Bruderschaft hielt die religiöse Erneuerung wach und bildete die geistige und finanzielle Basis für einen Kirchenneubau. Fast die Hälfte der gesamten Baukostensumme übernahm die Götzner „Hauptgutthäterin und fromme Jungfrau“ Maria Anna Haller und ihr Vater Thomas.
Nur mit dem unermüdlichen Einsatz und der tatkräftigen Hilfe der Bevölkerung konnte der Götzner Baumeister Franz Singer 1772 mit dem Bau einer zeitgemäßen Kirche an einem neuen Standort beginnen. Auch der Friedhof wurde verlegt. Im 18.Jahrhundert übten viele in Götzens lebende Bauern im Nebenerwerb das Maurer- und Stuckatorenhandwerk aus und waren für ihr Können berühmt.
Die repräsentative Barockkirche zeigt mit der reich bemalten und gegliederten Eingangsfassade und dem westlich anschließenden schlanken Turm mit Zwiebelhaube an herausragender Stelle zum Dorfplatz hin. Eher selten ist ihre Nord-Südausrichtung.
Bereits nach 3 Jahren war die Kirche mit Fresken und Stukkaturen fertig, woran die Datierung „1775“ zwischen den Initialen des Baumeisters Franz Singer und dessen Zimmermann Peter Mayr über dem korbbogigen Portal erinnert. 1780 wurde das Gotteshaus feierlich den Kirchenpatronen Petrus und Paulus durch den Brixner Fürstbischof Joseph Graf Spaur geweiht. Erst 1786 wurde Götzens zur selbständigen Pfarre erhoben.
Die weiß gefassten Apostelfiguren flankieren das große Mittelfenster in den Rundbogennischen. Auf dem Wellengiebel steht strahlenumkränzt Maria Immaculata zwischen zwei Tugendgestalten.
Auf dem Giebelfresko von Matthäus Günther sieht man die Darstellung der siegreichen Kirche in Gestalt einer Frau mit Tiara, Kreuz und Kelch, die mit ihren Füßen Tod und Teufel zertritt.